Warum ist es wichtig, ein Lese-Vorbild zu werden?
Kinder leben nach, was ihnen vorgelebt wird. Gerade wenn die Eltern wenig oder überhaupt nicht lesen, wird das Kind von sich aus selten zum Buch greifen. Selbst vor dem Kind zu lesen ist daher ideal, um zu einem Lese-Vorbild zu werden und das Kind damit ebenfalls zum Lesen zu motivieren. Dabei ist es erstmal egal, was gelesen wird – ein Buch, eine Zeitschrift oder in der Zeitung. Wichtig ist vielmehr, dass das Kind mitbekommt und versteht, dass gelesen wird und so merkt: Mama und Papa lesen viel, also macht mir das bestimmt auch Spaß.
Wie wird man zum Lese-Vorbild?
Eine wichtige Grundlage, um ein Lese-Vorbild zu werden, ist wahrscheinlich allen klar: selbst lesen. Natürlich ist Lesen gerade mit Kindern nicht immer so einfach umzusetzen. Wer sich nicht vorstellen kann, in Ruhe ein Buch zu lesen, während die Kinder um einen herumtoben, der sollte Lektüre wählen, die auch in kleinen Portionen gelesen werden kann. Versuchen Sie es doch mal mit Ratgebern oder Comics. Auch Zeitschriften sind eine gute Option, weil man immer mal wieder einzelne Artikel lesen kann und kurze Unterbrechungen kaum stören.
Selbst zu lesen ist aber nicht das einzige Merkmal eines Lese-Vorbilds. Man kann über das Lesen hinaus nämlich noch einiges tun, um zum richtigen Lese-Profi zu werden und Kindern Spaß am Lesen und an Büchern zu vermitteln. Lesen fällt zum Beispiel leichter, wenn man es sich dabei so richtig schön gemütlich machen kann. Wie wäre es mit einem Lesesessel und ausreichend Bücherregalen, in die jeder seine Lieblingsbücher stellen kann? Profi-Tipp: Regale ähnlich den für Bilder, in denen man die schönen Buchcover sehen kann, wecken gleich noch mehr Lust aufs Lesen! Für Kinder gibt es extra Regale, die auf die Kindergröße angepasst sind. So können die Kinder selbst Bücher aus dem Regal holen und entscheiden, was sie lesen möchten. Außerdem haben sie immer Zugang zu ihren Büchern und müssen nicht auf die Eltern warten, um ihnen ein Buch zu geben, wenn diese mal keine Zeit haben.
Bücher werden zu einem spannenden Erlebnis, wenn man gemeinsam mit den Kindern einkaufen geht oder sie in der Bibliothek ausleiht. Verschiedene Bilderbücher anschauen, die neuesten Bücher zu den eigenen Interessen auswählen und die Vielfalt bewundern macht nicht nur einem selbst, sondern auch den Kindern einen Riesenspaß. Kaufen oder leihen Sie für sich und Ihre Kinder ein paar Bücher, die vorher gemeinsam ausgesucht wurden. So können Sie sicher gehen, dass die Bücher das Kind auch interessieren und es Lust hat, sie zu lesen.
Wenn Kinder noch nicht (gut) selbst lesen können, hilft es, gemeinsame Leserituale zu schaffen. Mit Papa am Frühstückstisch Zeitung lesen oder mit Mama abends zum Einschlafen führt langsam ans Lesen heran und schafft positive Leseerlebnisse. Das Kind muss aber nicht immer selbst lesen. Wenn Sie vorlesen, dann hat das genauso positive Effekte und bedeutet keinen Rückschritt. Auch im Alltag kann gut mit Kindern gelesen werden, denn die Welt um uns herum ist voller Text. Lassen Sie Ihr Kind einfach mal kleinere Texte vorlesen, die Ihnen im Tagesablauf begegnen. Denn auch diese kleinen Texte wie Werbung, Bildunterschriften, Kochrezepte oder das Fernsehprogramm schaffen Erfolgserlebnisse für Kinder. Ziel dabei ist es, durch diese Erfolgserlebnisse ein positives Leseselbstbild im Kind zu erzeugen; es soll das Gefühl vermittelt bekommen, dass Lesen machbar ist und Spaß macht. Ist dieses Gefühl erstmal da, läuft der Rest eigentlich von selbst.
Zusammenfassung
Sie werden ganz einfach zum Lese-Vorbild, wenn
… Sie selbst lesen.
… Sie Bücher in Ihrem Zuhause zugänglich machen und geeignete Leseorte schaffen.
… Sie gemeinsam mit Ihren Kindern Bücher kaufen oder ausleihen.
… Sie Leseanlässe etablieren und in Ihrem Alltag Platz fürs Lesen mit den Kindern schaffen.